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Im Dezember 1789 verließ ich mein stilles Landstädtchen, um nach einer Trennung von zehn Jahren meinen Universitätsfreund P. zu besuchen, der in seiner Vaterstadt ***g von seinen Einkünften lebte. Nach der ersten Bewillkommung fiel mir an meinem redlichen P. eine sichtbare Zerstreuung auf. Ich hatte bey ihm auf eine der meinigen gleiche Freude gerechnet, und diese Erscheinung machte mich etwas betroffen. Der Stillstand, welcher dadurch in unserem Gespräch erfolgte, ließ mich ein feyerliches Glockengeläute vernehmen, das mir vorher entgangen war. Vielleicht, dachte ich, ist es ein Leichenbegängniß, an dem er besonders Theil nimmt. Ich that deshalb einige Fragen an ihn, die er ausweichend beantwortete. Er trat an das Fenster, um den vorbeykommenden Trauerzug zu sehen. Unter den Leidtragenden zeichneten sich zwey noch ziemlich junge Männer aus, deren vollig zerstorte Gesichter mich veranlaßten zu fragen, was ihnen der Todte denn gewesen wäre? P. war aber durch das Schauspiel in solche Verwirrung gebracht, daß ich seine Antwort durchaus nicht verstehen konnte. Ich ließ es dabey; aber es ward mir unheimlich, und unser Gespräch stokte sehr, bis wir durch die Rükkehr des Zuges wieder an das Fenster gerufen wurden: sie schien mit unordentlicher Eile begleitet, von den bey den Leidtragenden fehlte jezt einer, der andre stand vor der Thüre unseres Hauses einen Augenblik still, und schlüpfte dann schnell hinein. Er trat in das Zimmer, P. war ihm entgegen geeilt.
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