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Die Dachstube ist der Kopf des Hauses. Unten zu ebener Erde, wo die Kaufläden sind, wo in hastigem Getriebe Handel und Wandel aus und ein gehen, befinden sich die geschäftigen Füße. Der behagliche Rentier im ersten Stock, dessen Hauptbeschäftigung es ist, zu verdauen, und dessen großte Sorge, wie er neuen Hunger gewinne, mag für einen würdigen Repräsentanten des Bauches gelten, und nun eine Treppe hoher müßte das Herz sich befinden. Stehen nicht Blumen am Fenster, tont nicht den ganzen Tag Gesang und Klavierspiel, sieht man nicht zuweilen schone Mädchenkopfe zwischen den Blumen lauschen? Noch eine Treppe hoher und wir gelangen zu den rührigen Armen und Händen des Handwerks, und dann hinaus zum Kopf: zur Dachstube. Hier wird am meisten gedacht und gedichtet und geträumt in der ganzen Stadt. Hier fliegen die Lieder aus, einige, gewaltig wie Adler, schwingen sich auf und schweben im Sonnenglanze über der erstaunten Welt; andere, wie kleine Waldvogel, flattern singend von Zweig zu Zweig und Liebende lauschen ihnen stillbeglückt. Hier schimmert in stiller Nacht noch lange die Lampe des Gelehrten wie ein einsamer Stern, hier ist das Reich des Gedankens und der Kunst.
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