Dans ce recueil de 13 nouvelles, la jeune autrice mexicaine frappe fort mais juste
Die Griechen haben das Wort erfunden, schwer und volltonend wie eine farbige Abendstunde vor dem Erloschen: Melancholie. Der Balkan war voll davon - nur eine Ahnung liess uns die flüchtige Durchfahrt von Ländern, Grenzen, Gebirgen und Hauptstädten -, aber welche unerloste Folge von Stunden, welch langsamer Abend, welches Einschlafen unter dem Druck dieser grauen Berge und bräunlichen Ebenen! Schafherden weideten überall, die Maisfelder standen in herbstlicher Dürre. Die Bauern sandten unverständlich schweigsame Blicke unserer verschlossenen Wagenreihe nach, die Frauen verbargen ihre vorgewolbten Leiber unter dickgefütterten Jacken, ihre zerfurchten Klagegesichter unter dunklen Kopftüchern. Ich versuchte, mich an die Namen der grossen Bulgarenzaren zu erinnern, der blutigen Schlachten mit den Byzantinern, an die türkischen Eroberer. Da begann an einem elenden Bahnhof eine Bläserkapelle zu spielen. Es war schon dunkel, die Leute standen im Wind und bliesen, während der Zug sich in Bewegung setzte . . . ein Volkslied vielleicht . . . traurig und verloren wehten die Tone uns nach.
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