Passionné(e) de lecture ? Inscrivez-vous gratuitement ou connectez-vous pour rejoindre la communauté et bénéficier de toutes les fonctionnalités du site !  

Die gute alte Zeit : Bürger und Spießbürger im 19. Jahrhundert

Couverture du livre « Die gute alte Zeit : Bürger und Spießbürger im 19. Jahrhundert » de Alice Berend aux éditions Culturea
  • Date de parution :
  • Editeur : Culturea
  • EAN : 9791041903443
  • Série : (-)
  • Support : Papier
Résumé:

Der Spießbürger ist der notwendigste Bestandteil der menschlichen Gesellschaft. Sein Wohlbehagen, seine Gesunderhaltung, sein Zerstreuungsbedürfnis, seine Sehnsüchte und Träume und seine sonstigen Ansprüche an das Dasein sind es, die Wissenschaft und Kunst in Bewegung setzen, von Fortschritt zu... Voir plus

Der Spießbürger ist der notwendigste Bestandteil der menschlichen Gesellschaft. Sein Wohlbehagen, seine Gesunderhaltung, sein Zerstreuungsbedürfnis, seine Sehnsüchte und Träume und seine sonstigen Ansprüche an das Dasein sind es, die Wissenschaft und Kunst in Bewegung setzen, von Fortschritt zu Fortschritt treiben, von Versuch zu Versuch anspornen. Der Spießbürger ist zur Seele des Staates geworden. Er ist zu allem notig, selbst zum Beweis dafür, daß es Helden gibt. Er allein ist der Maßstab, an dem die Große der Besonderen und der Ungezügelten gemessen werden kann, wenn diese Wertbemessung auch vielleicht nicht so einfach ist, wie es den Anschein haben konnte. Es stellt sich moglicherweise dabei heraus, daß jeder Mensch ein wenig Held sein muß, um das Kampfspiel Leben auszufechten, und daß sich ebenso mancher Held des Geistes wie der Waffe nur durch ein wenig sogenanntes Spießbürgertum in der Balance seiner großen Taten zu halten vermochte, daß also auch die Sphäre des Genies und der Dämonen nicht so entfernt von ihnen liegt, wie mancher glaubt. Als einzelnes Individuum genommen, ist der Spießbürger mit seinen Eigenschaften nicht so einfach auf eine Formel zu bringen. Der Student bezeichnet ihn als verkorperte Pedanterie, beschränkte Kritikfähigkeit, platte Behaglichkeit, eingebildete Würde, lächerliche Überheblichkeit und Neugier. Später, selbst zu Amt, Würden und Vaterschaft gekommen, pflegt dieser gleiche Mensch diese gleichen Eigenschaften als Ordnung, Selbstverleugnung, Beherrschung, Pflichttreue und Wißbegier zu bezeichnen. Der Student singt: «Wenn ich einmal der Herrgott wär'.» Der zum Mann Gewordene brummt: «Wenn ich doch erst mein Vorgesetzter wär' ...»

Donner votre avis

Donnez votre avis sur ce livre

Pour donner votre avis vous devez vous identifier, ou vous inscrire si vous n'avez pas encore de compte.